Die Vorteile für die Selbstständigkeit sind vielfältig und gewichtig, Interessierte sollten aber auch mögliche Nachteile bedenken. Nicht für jeden und nicht für jedes Geschäftskonzept empfiehlt sich der Schritt ins Unternehmertum. Es kommt auf die persönlichen Voraussetzungen und die Umstände an. Wer die Vor- und Nachteile gründlich abwägt und zu einem positiven Ergebnis kommt, sollte den Gang wagen.
Was für die Selbstständigkeit spricht
Selbstständiges Arbeiten bedeutet Freiheit. Unternehmer müssen sich nicht mehr Vorgesetzten unterordnen, sie können selbst bestimmen und ihre eigenen Ideen realisieren. Diese Selbstverwirklichung beglückt viele Selbstständige. Sie können sich beruflich frei ausleben und manches Neues wagen, was sie als Angestellter in einer Firma niemals hätten durchsetzen können. Als Vorteil verdient zudem die freie Zeiteinteilung Erwähnung. Selbstständige müssen nicht um Urlaub bitten, sie können auch die Arbeitszeiten in einem gewissen Rahmen frei wählen. So lassen sich zum Beispiel Familie und Beruf besser unter einen Hut bringen.
Das Finanzielle ist ein weiterer Aspekt. Als Unternehmer bestehen erhebliche Einkommenspotenziale, der Lohn hängt nicht mehr vom Arbeitgeber oder von Tarifverhandlungen ab. Hat sich eine freiberufliche Existenz oder eine Firma etabliert, können Selbstständige hohe Einnahmen erwirtschaften. Zusätzlich entscheiden sie selbst, wie sie mit Gewinnen umgehen. Sie können einen Teil zum Beispiel sinnvoll reinvestieren und unterstützungswürdige gemeinnützige Zwecke mitfinanzieren. Die Vorteile der Selbstständigkeit umfassen auch den Versicherungsschutz. Unternehmen haben große Freiheiten bei der Altersvorsorge, der Krankenversicherung und der Pflegeversicherung. Vielfach können sie sich günstiger beziehungsweise mit besseren Leistungen versichern.
Die möglichen Nachteile bedenken und minimieren
Sich alleine auf die Vorteile einer Selbstständigkeit zu konzentrieren, kann aber nach hinten losgehen. Freiheit ist gut, aber mit Unternehmertum gehen Verantwortung und zahlreiche Aufgaben einher. Interessierte sollten zum Beispiel überlegen, ob sie dafür überhaupt geeignet sind. Erstens müssen Selbstständige viele organisatorische Herausforderungen bewältigen, etwa die Buchhaltung und die korrekte Abführung von Steuern. Wer andere anstellt, muss zudem als Arbeitgeber mit allen Verpflichtungen fungieren. Zweitens erfordert das Dasein als Selbstständiger Selbstdisziplin und insbesondere in den Anfangszeiten ein Stück weit Selbstausbeutung. Unternehmer müssen sich selbst motivieren und sie müssen zumindest in der Gründungsphase damit rechnen, dass sie mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten. Erst wenn sich eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit einstellt, entstehen mehr Freiheiten. Auf ein sicheres Einkommen müssen Selbstständige verzichten. Mit diesen Unwägbarkeiten können nicht alle umgehen. Wer freiberuflich arbeiten oder eine eigene Firma gründen will, braucht ein gewisses Maß an Risikofreude.
Sehen Sie sich grundsätzlich dazu in der Lage, sollten Sie die Risiken systematisch reduzieren. Entwerfen Sie einen intensiv ausgearbeiteten Businessplan, in dem Sie Ihre Geschäftsidee systematisch darlegen. Durchdenken Sie die konkrete Umsetzung, die Konkurrenzsituation und andere Details. Die Erfahrung zeigt, dass eine fundierte Vorbereitung die Erfolgschancen und damit die Wahrscheinlichkeit auf baldige sichere Einkünfte deutlich erhöht. Sie sollten auch jede Förderung in Anspruch nehmen, die der Staat Existenzgründern bietet. Dazu gehören die preiswerten Förderkredite der öffentlich-rechtlichen Förderkredite der KfW-Bank und finanzielle Unterstützungen für Existenzgründerseminare.