Der Neugründung eines Unternehmens sollte eine lange Vorbereitungsphase vorausgehen. Nur wer sich gründlich mit sämtlichen Aspekten einer selbstständigen Tätigkeit beschäftigt, kann auf eine erfolgreiche wirtschaftliche Zukunft hoffen. Dafür können Gründer externen Rat in Anspruch nehmen, der Staat fördert beispielsweise unter bestimmten Voraussetzungen die Teilnahme an einem Existenzgründerseminar.
Das Abschätzen der wirtschaftlichen Chancen
Oberste Priorität genießt die Frage, ob sich ein Unternehmen perspektivisch wirtschaftlich betreiben lässt. Das hört sich nach einer Binsenweisheit an, viele Existenzgründer setzen sich damit aber kaum auseinander. Das führt häufig zum Scheitern. Stattdessen sollten sie analysieren, inwieweit eine Nachfrage nach den Produkten oder den Dienstleistungen besteht. Zudem interessiert, wie sich die Konkurrenzsituation gestaltet. Befinden sich in einer Kleinstadt bereits zwei Buchhandlungen und kämpfen beide mit ökonomischen Schwierigkeiten, ist die Eröffnung eines dritten Geschäfts tollkühn.
Oftmals zahlt es sich aus, wenn sich Gründer gegenüber Wettbewerbern bewusst absetzen. Das kann auf vielfältige Weise geschehen. Ist der Markt an gewöhnlichen Reisebüros vor Ort gesättigt, können sich Unternehmen speziell an Öko-Touristen wenden. Auch besonders niedrige Preise, ein überdurchschnittlich hochwertiges Angebot oder ein umfangreicher Kundenservice sind beliebte Unterscheidungsmerkmale. Das gilt auch für Firmen im E-Commerce. Diese hängen zwar nicht von der lokalen Nachfrage ab und erreichen potenziell mehr Kunden, sie sehen sich aber mit einer schärferen Konkurrenz konfrontiert. Eine Neugründung wird sich nur etablieren, wenn ein Shop gewichtige Vorteile bietet und sich durch ein professionelles Marketing auszeichnet.
Intensive Vorbereitung unabdingbar
Diese Überlegungen schreiben Gründer in einem Businessplan nieder. Dieser fungiert künftig als Geschäftsgrundlage und Leitschnur. Zudem bestehen Banken bei der Kreditvergabe auf einen solchen Plan. Sie wägen auf dieser Basis ab, ob sie einem Kreditantrag zustimmen. Deshalb sollten sich Unternehmer beim Ausformulieren Mühe geben. Sie sollten nicht nur ihre grundlegende Idee benennen, sie sollten detailliert die konkrete Ausgestaltung darstellen. Die Bandbreite reicht von der Form der Werbung bis hin zur Organisation des Personals. Darüber hinaus erläutern sie anhand des Lebenslaufs, warum sie sich als Unternehmer eignen. Im letzten Teil veröffentlichen sie realistische Zahlen zu den Einnahmen und den Ausgaben.
In der Planungsphase sollten sich Gründer auch Gedanken machen, wie sie die Kosten minimieren können. Der Staat gewährt zum Beispiel finanzielle Hilfe für Selbstständige, vor allem die preiswerten Förderkredite der KfW-Bank verdienen Erwähnung. Unternehmer können viel Geld sparen, den Antrag reichen sie über eine Privatbank ein. Den Rest müssen sie mit normalen Krediten finanzieren, es empfiehlt sich ein umfassender Vergleich. Beim Personal sollten Gründer aufpassen, dass sie sich Flexibilität bewahren. Lassen sich die Umsätze in der Anfangszeit der Neugründung kaum prognostizieren, sollten sie nicht zu viele Mitarbeiter fest anstellen. Ansonsten gehen sie langfristige Verpflichtungen mit hohen Personalkosten ein, verbuchen aber eventuell zu geringe Einnahmen.