Eine solide Finanzierung ist für Selbstständige die Basis für ein erfolgreiches Wirtschaften. Zwei Typen sind zu unterscheiden: Zum einen benötigen sie Investitionskredite für Anschaffungen wie Fahrzeuge, Büroausstattung oder Maschinen. Zum anderen sichern sie sich mit flexiblen Betriebsmittelkrediten Liquidität. Diese dienen ähnlich wie der Dispo auf privaten Girokonten der finanziellen Überbrückung.
Die klassischen Finanzierungen: Kredite
Für Investitionen eignen sich Ratenkredite, die eine mittelfristige Laufzeit haben. In der Regel sind die Laufzeit und die Abschreibungsdauer für das Objekt identisch. Ratenkredite gehen mit dem Vorteil der Planungssicherheit einher. Unternehmer wissen dank Festzins exakt, welche Raten sie wie lange monatlich stemmen müssen. Die Kosten hängen von zahlreichen Faktoren ab, es kommt zum Beispiel auf das Ausfallrisiko für die Banken an. Diese analysiert bei einem Firmenkredit die wirtschaftliche Situation des Betriebs und die Wahrscheinlichkeit, mit der Selbstständige mit der jeweiligen Investition Erträge erzielen. Zudem differieren die Konditionen zwischen den Anbietern. Bei denselben Rahmenbedingungen offeriert die eine Bank ein günstiges Darlehen, die andere fordert einen hohen Zinssatz. Vergleichen lohnt sich, Unternehmer sollten bei mehreren Banken nach ihrem individuellen Zinssatz fragen.
Zur Sicherung der Liquidität eignet sich eine flexible Finanzierung für Selbstständige. Einige Banken richten auf dem Geschäftskonto einen Dispo ein, der wie der private Dispo funktioniert. Eine weitere Möglichkeit ist eine Kreditlinie auf einem extra Konto, diese kann sich aus Gründen der Übersichtlichkeit empfehlen. Beiden Varianten ist gemein, dass Selbstständige den Kreditrahmen jederzeit bis zur Obergrenze nutzen können. Zinsen fallen nur für den jeweiligen Betrag und den entsprechenden Zeitraum an. Fixe Verpflichtungen für die Rückzahlung existieren nicht.
Alternative Finanzierungsoptionen für Selbstständige
Darüber hinaus sollten Selbstständige weitere Finanzierungsquellen in Betracht ziehen. Dazu gehört das Factoring. Beim unechten Factoring übertragen Unternehmer Forderungen an eine Factoringgesellschaft, das Ausfallrisiko verbleibt jedoch bei ihnen. Der Vorteil besteht darin, dass der Dienstleister sofort einen Großteil der Forderungsbeträge bereitstellt, obwohl Kunden diese noch nicht beglichen haben. Es handelt sich somit um einen kurzfristigen Kredit.
Als kurzfristige Finanzierung kommt auch ein Lieferantenkredit infrage. Dieser beruht auf einem späteren Zahlungsziel, zum Beispiel 30 Tage nach der Lieferung. Während diesen 30 Tagen gewähren die Lieferanten einen kostenlosen Kredit. Zugleich belohnen sie rasches Zahlen innerhalb von 7 oder 14 Tagen mit einem Skonto, einem Rabatt auf den Rechnungsbetrag. In den meisten Fällen sollten Unternehmer auf den Lieferantenkredit verzichten und sich den Preisnachlass sichern, die Liquidität sollten sie über eine andere Finanzierung für Selbstständige realisieren. Der Skonto beträgt vielfach 1 bis 2 % bei einem Zahlungsunterschied von zwei bis drei Wochen: Das ist attraktiv.