Existenzgründerseminare sind eine hervorragende Grundlage für Neuselbstständige und Personen, die über eine Unternehmensgründung nachdenken. Sie vermitteln fachliches Know-how und bieten eine hervorragende Starthilfe. Gründerseminare sind in der Regel freiwillig. Unter Umständen kann die Teilnahme an einem Existenzgründerseminar jedoch auch verpflichtet sein.
Existenzgründungsseminar als Chance nutzen
Jede geplante Selbstständigkeit ist ein Start in ein neues Leben. Auf die Gründer kommen zahlreiche neue Aufgaben zu, die es gilt zu meistern. Es gibt Hindernisse, Risiken aber auch Chancen. Die meisten Neuselbstständigen sind sich vor allem den Risiken nicht bewusst und starten nahezu blauäugig und geblendet von potenziellen Erfolgen in ihr Vorhaben. Ein Existenzgründerseminar kann vor falschen Erwartungen schützen und zudem notwendiges Fachwissen vermitteln, was die meisten Einsteiger nicht nachweisen können. Wirklich gute Seminare beschäftigen sich nicht nur mit der eigentlichen Gründungsidee, sondern gehen zudem auf unterschiedliche gründungsrelevante Thematiken ein. Hierzu zählen beispielsweise die anfallenden unternehmerischen Aufgaben. Ebenso werden Steuer- und Finanzfragen beantwortet.
Individuelle Beratung im Existenzgründerseminar
Teilnehmer an einem Seminar zur Existenzgründung legen insbesondere auf die individuelle Beratung sehr viel wert. Diese wird auch geboten. Neben allgemeinen, relevanten Themen zur Gründung und Unternehmensführung beschäftigen sich die Dozenten und Leiter mit dem jeweiligen Vorhaben der Teilnehmer. So wird beispielsweise die individuelle Gründungsfinanzierung ausgiebig besprochen. Diesbezüglich wird gemeinsam ein umfangreiches Unternehmenskonzept erstellt, welches auch zur Vorlage bei Banken, Kreditinstituten oder Jobcentern vorgelegt werden kann. Besonders interessant ist dies im Zusammenhang mit dem Existenzgründerzuschuss oder der Fremdfinanzierung der Unternehmung über Existenzgründerkredite. Darüber hinaus informieren Gründerseminare über betriebswirtschaftliche und rechtliche Fragen. Interessant ist zudem der Punkt, dass sich die Teilnehmer untereinander, mit anderen Gründern austauschen können.
Gründungsseminare grundsätzlich freiwillig – aber auch verpflichtend möglich
Grundsätzlich ist die Teilnahme an einem Existenzgründerseminar freiwillig. Die Anmeldung kann direkt vom Existenzgründer erfolgen. In einigen Fällen kann die Teilnahme aber auch verpflichtend sein. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Gründer einen Antrag auf Gründerzuschuss gestellt hat. Hier können die jeweiligen Sachbearbeiter die Teilnahme verlangen, damit der zukünftige Gründer entsprechendes Fachwissen und notwendige Kenntnisse für die Selbstständigkeit erwirbt. Die Teilnahme muss anschließend bei der zuständigen Stelle nachgewiesen werden.
Institute finden, die Existenzgründerseminare anbieten
Ein Existenzgründerseminar zu finden ist mittlerweile nicht mehr schwer. Zahlreiche Institute bieten ihre Dienste an. Besonders bekannt und beliebt sind Seminare der Industrie- und Handelskammern. Diese sind sowohl fachlich sehr gut geeignet, als auch relativ kostengünstig. Darüber hinaus gibt es aber auch private Bildungseinrichtungen, die ihre Leistungen zu individuellen Konditionen anbieten. Diese Institute sind zumeist auf die Unternehmensgründung und Unternehmensführung spezialisiert. Ferner können Gründerseminare von Unternehmensberatungen sehr interessant sind. Hier ist eine deutliche Spezialisierung zu erkennen. Für geplante Selbstständigkeiten in Handwerksberufen eignen sich Seminare der Handwerkskammern.
Auf den Inhalt kommt es an
Die Auswahl von Existenzgründerseminaren ist groß. Regelmäßig werden sie zu unterschiedlichen Konditionen angeboten. Umso wichtiger ist die richtige Auswahl von einem Seminar. Hier gilt es vor allem, auf den Inhalt zu achten. Teurere Seminare müssen nicht zwingend die besseren Seminare sein. Folgende Themen sollte ein Gründerseminar mindestens enthalten:
- Allgemeine Thematiken zum Thema Existenzgründung: Was muss bei der Gründung berücksichtigt werden? Welche Anlaufstellen sind für das geplante Vorhaben von besonderer Relevanz?
- Der „perfekte“ Businessplan: Um einen ausführlichen Businessplan kommen Existenzgründer in der Regel nicht herum. Wenn dieser nicht für Behörden oder Kreditinstitute erstellt werden muss, sollte er zumindest für die eigenen Unterlagen angefertigt werden. Mithilfe eines Businessplans kann die Selbstständigkeit langfristig, in der Regel mindestens für drei Jahre, beobachtet werden. Für Einsteiger ist der Businessplan aber oft ein Buch mit sieben Siegeln. Daher ist es äußerst nützlich, wenn alle relevanten Punkte in einem Existenzgründungsseminar besprochen und idealerweise auch durchgeführt werden.
- Die Geschäftsidee: Für viele Gründer stellt sich natürlich auch die Frage, ob sich die eigene Geschäftsidee überhaupt rentiert. Lohnt sich das Vorhaben oder fährt man mit der eigenen Idee vielleicht gegen die Wand. Auch hier sollten Gründerseminare ansetzen und die Geschäftsidee detailliert besprechen und durchleuchten.
- Lohnt sich die Selbstständigkeit?: Zum anderen sollten sich Gründerseminare mit individuellen und personenbezogenen Fragen zur Selbstständigkeit befassen. Nicht jeder ist für die Selbstständigkeit geeignet. Hier können persönliche Gespräche und Tests sehr nützlich sein.
- Thema Gründungszuschuss besonders wichtig: Besonders wichtig ist das Thema Gründungszuschuss. Viele Existenzgründer können aus eigener Kraft beziehungsweise aus eigenen finanziellen Mitteln nur wenig erreichen. Umso wichtiger ist die finanzielle Unterstützung von anderen Stellen, hier vor allem der Gründungszuschuss. Ein Existenzgründerseminar sollte die Teilnehmer dementsprechend ausklären, informieren und bei der Beantragung unterstützen.