Damit mehr als fünf Milliarden Internet-Nutzer weltweit die Chance haben, genau Ihre Webseite zu finden, muss sie für Suchmaschinen attraktiv sein. Suchmaschinenoptimierung heißt das bekannte Zauberwort. Gute Backlinks und die Anpassung des Internetauftritts führen dazu, dass die Nadel im Heuhaufen gefunden wird, dass genau der Link zu Ihnen weit oben in der Trefferliste steht, wenn die passenden Suchbegriffe eingegeben wurden. Der erste Schritt ist getan – der Absender der Suchanfrage klickt Ihren Link an und landet auf der gewünschten Zielseite.
Und jetzt? Findet er passenden Content zu seiner Suchanfrage? Werden seine Erwartungen erfüllt? Kauft er ein angebotenes Produkt oder eine Dienstleistung? Jetzt haben Sie es nicht mehr mit einer Suchmaschine zu tun, sondern mit einem potenziellen Kunden aus Fleisch und Blut. Jetzt geht es um sein Erleben, um die User Experience (UX). Sie entscheidet über Abschluss oder Abbruch. Gut aufgestellte SEO-Agenturen leisten mehr als nur die Optimierung des Internetauftritts für die Anforderungen der Suchmaschinen und die Gestaltung einer Marketing-Kampagne anhand von Adwords. Mit einem UX-Audit nehmen sie die Reise eines Kunden durch Ihren Online-Shop kritisch unter die Lupe und konzipieren eine optimierte Lösung.
In vier Schritten zur optimalen User Experience
An erster Stelle steht die Analyse. Vom Einstieg, also Startseite oder Landing Page, über die Produktseiten und den Bestellprozess bis zum Check-out mit Bezahlvorgang muss jeder Schritt auf den Prüfstand gestellt werden. Wo kommt es zu Abbrüchen, wo verlassen Nutzer Ihre Seiten? Gibt es negatives Feedback über eine Kommentarfunktion oder auf den bekannten Bewertungsportalen? Vielleicht sind die Produkte nicht ansprechend präsentiert, vielleicht fehlen Schlagwörter bei der Suche. Oder die Registrierung ist zu komplex, eine Möglichkeit zur Bestellung als Gast fehlt. Wie sieht es mit den Zahlungsoptionen aus? Alle diese Fragen lassen sich nicht pauschal beantworten, sondern müssen auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten sein. Google Analytics ist ein mächtiges Research-Werkzeug, um Schwachstellen auf die Spur zu kommen. Aber es muss richtig eingerichtet sein, damit es Resultate liefert.
Ist Potenzial für eine UX-Optimierung erkannt, geht es an eine lösungsorientierte Konzeption und die Definition von Kennzahlen (KPI = Key Performance Indicator) zur Erfolgsmessung. Schritt 3 ist die Implementierung der ins Auge gefassten Lösung in einem Testfeld: Ein Teil der User bekommt die optimierte Version der Webseite zu sehen, und die Agentur beobachtet zum Beispiel die Conversion Rate im Vergleich zum bisherigen Auftritt. Hier sind möglicherweise mehrere Schleifen nötig, um das optimale Ergebnis bezüglich der gewählten KPI zu erzielen. Erst wenn das Testfelds wunschgemäß läuft, folgt die Implementierung für den gesamten Webauftritt. Dafür müssen intern wie extern Ressourcen und Budget bereitstehen. Eine agile Projektplanung erlaubt die Umsetzung von Teilschritten.
Stillstand ist Rückschritt
UX-Optimierung ist ein laufender Prozess. Wer sich auf Erreichtem ausruht, verkennt die Schnelllebigkeit der Digitalisierung und der Erwartungshaltung der User. Die Mitbewerber schlafen nicht – und wenn sie die bessere User Journey bieten, hat das über kurz oder lang auch Folgen für das Ranking im Suchergebnis. Dann geht nicht nur die Conversion Rate zurück, auch die Besucherzahlen werden einbrechen. Dranbleiben ist die Voraussetzung für langfristigen Erfolg.
Bild: Bigstockphoto.com / Dzmitry Dzemidovich