Der Werkstoff Glas ist seit vielen tausend Jahren in Gebrauch – zunächst für Hohlgläser, aber schon in der Antike gab es Flachglas, das für Fenster genutzt wurde. Die Entwicklung ist seitdem nicht stehen geblieben. Neben neuen Fertigungsverfahren wie Floatglas hat vor allem die Glaslamination stark an Bedeutung gewonnen.
Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, bei dem zwei oder mehr Glasscheiben mit einer speziellen Folie zu einer Einheit verbunden werden. Die resultierenden Verbundgläser bieten eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber herkömmlichem Glas und finden in zahlreichen Bereichen Anwendung.
Bedeutung der EVA-Folie
Herzstück der Glaslamination ist die Interlayer-Folie, die in das Verbundglas eingearbeitet wird. In diesem Zusammenhang bezeichnet der Begriff EVA Folie ein Copolymer, also einen Stoff aus Makromolekülen, der aus den Komponenten Ethylen und Vinylacetat zusammengesetzt ist. Diese hochleistungsfähige Folie dient als Zwischenlage zwischen den Glasscheiben und sorgt für eine dauerhafte und robuste Verbindung. Die Herstellung von EVA-Folien für die Glaslamination erfordert präzise Technik und hochwertige Materialien.
Hersteller von EVA-Folien müssen sicherstellen, dass ihre Produkte die strengen Standards des Verwenders, zum Beispiel der Bauindustrie, einhalten. Die Folie muss nicht nur die optischen Anforderungen erfüllen, sondern auch die thermischen und mechanischen Belastungen, denen sie ausgesetzt sein wird, aushalten können. Dies erfordert eine ständige Forschung und Entwicklung, um die Folien an die sich ständig weiterentwickelnden Anforderungen zum Beispiel in Architektur und Automobilindustrie anzupassen.
Vorteile der Glaslamination
Abhängig vom Einsatzbereich spielen laminierte Gläser ihre Vorteile in unterschiedlicher Weise aus:
- Sicherheit: Verbundsicherheitsglas zerbricht zwar bei einem Aufprall, die Splitter bleiben jedoch an der Folie haften. Dies reduziert das Verletzungsrisiko erheblich. Im Fahrzeugbau sind laminierte Front-, Seiten und Heckscheiben längst Standard. Aber auch bei Gebäude- und Mobiliarverglasungen ist Lamination das Mittel der Wahl, wenn hohe Sicherheit gefragt ist. Weitere Sicherheitsaspekte sind die Herstellung von Brandschutzverglasungen und einbruchhemmenden Verglasungen durch Laminierfolien. Versicherungen verweisen in ihren Sicherungsrichtlinien oft auf derartige Technik, unter Umständen hängen die Zeichnungsbereitschaft des Versicherer oder der Versicherungsbeitrag davon ab.
- Wärmeschutz: Was beim Brandschutz funktioniert, kann auch bei der Energieeffizienz von Gebäuden nützlich sein. Folien, die die Wärmeübertragung reduzieren, helfen beim Einsparen von Heizenergie und erhöhen den Komfort im Haus. So trägt Glaslamination zum nachhaltigen Errichten von Neubauten und zur energetischen Sanierung von Altbauten bei.
- Schallschutz: Geeignete Laminierfolien sind in der Lage, Schallwellen zu dämpfen und den Schalldurchlass deutlich zu reduzieren. Büros und Schulen gehören zu den Anwendungsbereichen in der Architektur, aber auch Wohnungen an Bahnstrecken und Hauptverkehrsstraßen. Die Automobilhersteller bieten Akustikglas als Extra an, das in Kombination mit hochwertigen HiFi-Anlagen im Fahrzeug gern geordert wird.
- Sichtschutz und Design: One-Way-Vision-Folien kennen Sie wahrscheinlich von Autos, die eine Privacy-Verglasung für den Fondsbereich haben. Glaslamination ermöglicht darüber hinaus eine große Vielfalt individueller Designs, wenn farbige oder bedruckte EVA-Folien zwischen Glasscheiben eingebracht werden.
- Haltbarkeit: Laminationsfolien schützen das Glas vor Witterungseinflüssen und machen es widerstandsfähiger gegenüber thermischen Spannungen. Das verlängert die Lebensdauer des Glases, vor allem beim Einsatz unter extremen Wetterbedingungen. Die längere Nutzungsdauer zahlt wie schon der Wärmeschutz auf die Nachhaltigkeit des laminierten Glases ein.
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