Zum Glück sind wir Menschen nicht alle gleich wie die Zinnsoldaten. Allerdings haben abweichende Körpergröße und Proportionen auch ihre Nachteile. Das weiß jeder, der nicht Durchschnittsmaß hat und an einem nicht verstellbaren Schreibtisch arbeiten muss. Die Tischplatte ist hier üblicherweise auf 72 cm Höhe, ein Anpassen der Sitzposition ist nur über den Stuhl möglich. Ein höhenverstellbarer Schreibtisch erhöht die Flexibilität beträchtlich.
Mechanische oder elektrische Verstellung
Die mechanische Verstellung erfolgt über eine Arretierung oder mit Distanzstücken. Hier geht es zwar nur um wenige Zentimeter, üblicherweise liegt die Spanne zwischen 66 und 75 cm. Aber die können entscheidend sein, wenn es um eine entspannte Haltung ohne Rückenschmerzen und Verspannungen geht. Während die mechanische Einstellung einmalig auf einen bestimmten Nutzer vorgenommen wird, hat ein elektrisch höhenverstellbarer Tisch gleich zwei Vorteile: Erstens lässt er sich in den heute immer mehr verbreiteten Desksharing-Bereichen per Knopfdruck an die ständig wechselnde Besetzung anpassen. Zweitens erlaubt er den Wechsel zwischen sitzender und stehender Tätigkeit, eine dringende Empfehlung der Arbeitsmediziner. Die Arbeitsplatte lässt sich bei diesen Modellen in der Regel bis 128 cm hochfahren. Wenn die Verkabelung von Computer, Bildschirm, Telefon und eventuell einer Schreibtischleuchte es zulassen, mutiert der Schreibtisch mehrmals täglich zum Stehpult und entlastet so den Rücken.
So finden Sie die richtige Sitzposition
Um Ihren höhenverstellbaren Schreibtisch richtig einstellen zu können, beschäftigen Sie sich zuerst mit Ihrem Bürostuhl. Setzen Sie sich so hin, dass Ihre Füße flach auf dem Boden sind, Ober- und Unterschenkel einen Winkel von 90° bilden und die Rückenlehne ihren Rücken unterstützt. Stellen Sie nun die Armlehnen so ein, dass auch am Ellbogen ein 90°-Winkel entsteht, ohne dass dazu die Schultern angehoben werden müssen – die Oberarme hängen locker herunter.
Ist der Stuhl eingestellt (notfalls mit Hilfe einer Fußstütze), brauchen Sie die Tischplatte nur noch auf ein Niveau mit den Armlehnen zu bringen. So ist sichergestellt, dass die Unterarme auch dort ohne Anspannung der Schultern aufliegen und eine Tastatur gut erreichbar ist.
Zum Schluss kümmern Sie sich bei einem PC-Arbeitsplatz um den Monitor. In vielen Fällen ist er zu hoch eingestellt. Die richtige Höhe finden Sie, wenn Sie bei gerader Blickrichtung über den oberen Rand hinausschauen. Gucken Sie auf den Monitor, ist der Kopf leicht gesenkt. Tragen Sie eine Gleitsichtbrille und müssen den Kopf in den Nacken legen, um vom Monitor zu lesen? Dann ist die Glasstärke unpassend. Für Bildschirmarbeit darf nicht der Leseteil der Brille verwendet werden. Entweder nutzen Sie eine Bildschirmbrille oder Sie probieren, ob Sie mit drei Entfernungszonen (Ferne, Bildschirm, Nähe) in einem Glas zurechtkommen.
Die passende Schreibtischhöhe im Stand
Bei stehendem Arbeiten darf der Ellbogen-Winkel etwas größer als 90° sein. Hauptsache, die Unterarme liegen ein wenig auf und entlasten so Nacken und Schulter. Ideal sind zunächst jeweils eine halbe Stunde stehendes Arbeiten am Vormittag und am Nachmittag. Verlagern Sie die Belastung abwechselnd auf das linke und rechte Bein. Haben Sie sich an das Arbeiten im Stehen gewöhnt, dehnen Sie die Zeiten so aus, dass Sie jeweils die Hälfte der Zeit im Stehen bzw. Sitzen verbringen.
Bild: Bigstockphoto.com / AndreyPopov