Eine Software für die Warenwirtschaft gehört nicht nur bei Handelsunternehmen zu den wichtigsten Bestandteilen der Firmen EDV. Dabei ist das Feld der mittelständischen Warenwirtschaftslösungen außerordentlich vielfältig. Es reicht von kostenlosen Open Source Lösungen über Lösungen für Gründer und Einsteiger, die je nach den wachsenden Bedürfnissen anpassungsfähig sind, bis hin professionellen Lösungen, wie sie etwa von großen Software Häusern wie Microsoft oder SAP angeboten werden.
Kostenlose Open Source Lösungen
Den leichtesten Einstieg bieten quelloffene und kostenlose Lösungen, wie etwa JTL-Wawi vom Hersteller JTL. Die Software für die Warenwirtschaft ist kostenlos. Umsatz generiert der Hersteller über den Support und eine Onlineshop-Lösung. Das System richtet sich gezielt an kleine und mittelständische Firmen. Sie ist nach kurzer Einarbeitungszeit einfach zu bedienen. Bereits enthalten ist dir Datenbank Microsoft SQL Express. Sie sorgt dafür, dass tausende Artikel, Aufträge und Kunden ohne Probleme verwaltet werden können. Die Datenbank von JTL-Wawi liegt auf dem lokalen Rechner oder dem Server des Händlers. Damit ist der Zugriff selbst offline abgesichert. Außerdem verfügt das System über viele Anpassungsmöglichkeiten bei Statistiken und Formularen. Damit ist JTL-Wawi ein kostenloses Angebot mit einem großen Funktionsumfang. Für den Anwender entstehen erst Kosten, wenn sie die Software erweitern wollen, etwa mit dem Onlineshop-System JTL-Shop3.
Mit dem quelloffenen System OpenERP gibt es eine weitere Warenwirtschaftslösung, die gratis angeboten wird. Sie ist sehr umfangreich und verlangt vom Anwender, dass er sich auch wirklich umfangreich in das System einarbeitet. Die Warenwirtschaftslösung deckt neben anderem Bereiche wie Lagerhaltung, Einkauf und Verkauf sowie Stammdatenmanagement ab. Außerdem kann OpenERP auch für das Projekt- und Kundenmanagement und die Finanzbuchhaltung eingesetzt werden. Auch das Personalwesen lässt sich in die Software integrieren. Vor allem im Transportwesen, der Fertigungs- und der Lebensmittelindustrie wird OpenERP eingesetzt. Namhafte Firmen wie Unternehmen wie Danone, Singer oder Veolia gehören zu den Referenzanwendern dieser Software für die Warenwirtschaft.
Lösungen für Gründer
Für Einsteiger in die Software Warenwirtschaft empfehlen sich Lösungen von Microtech oder Lexware. Wegen seiner Steuer- und Buchhaltungsanwendungen ist Lexware der etwas bekanntere Hersteller. Das Unternehmen bietet mit Lexware Warenwirtschaft ein Warenwirtschaftssystem, das sämtliche Basisfunktionen bietet, die ein gutes WaWi-System braucht. Damit können Rechnungen als wiederkehrende Aufträge eingebucht werden, es gibt einen Auftragsassistenten sowie eine Schnellerfassung für Aufträge. Auftragsschnellerfassung, außerdem sind umfangreiche Report-Möglichkeiten wie die Lexware Warenwirtschaft pro unterstützt die eRechnung und bietet vielfältige Optionen für den Datenexport. Standardmäßig wird die Software als Client-/Server-Lösung für maximal drei Arbeitsplätze geboten. Jederzeit möglich ist eine Erweiterung für eine beliebige Anzahl von zusätzlichen Lizenzen.
Eine Alternative zu Lexware bietet der Softwarehersteller Microtech. Sein Warenwirtschaft Programm heißt büro+. Das ist eine Softwarelösung, die aus drei Modulen besteht, der Auftragsverwaltung, der Finanzbuchhaltung sowie der Lohn-/Gehaltsabrechnung. Außerdem ist jedes Modul in drei unterschiedlichen Ausbau- und Leistungsstufen zu erhalten. Damit können sich die Anwender ihre Software passgenau zusammenstellen. Die Funktion Warenwirtschaft ist im Modul Auftragsverwaltung enthalten. Hier finden sich sämtliche wichtigen Funktionen im Einkauf und Verkauf und die dazu gehörenden Arbeitsschritte wie etwa Auftragsbearbeitung, Lager- und Adressverwaltung. Die Software bietet darüber hinaus viele POS-Funktionen wie etwa beliebige Beleg- und Zahlarten, Gutschein-Verwaltung und Auswertungen. Die Kösung für die Warenwirtschaft verfügt über zahlreiche Schnittstellen, zum Beispiel zum Format Datanorm, , der Zahlungssoftware elPAY oder cobra CRM, einem System für das Kundenmanagement.
Microsoft und SAP für Anspruchsvolle
Auch große Software-Konzerne haben Systeme für die Warenwirtschaft in ihrem Angebot. Preiswert sind die Lösungen von Anbietern wie SAP oder Microsoft aber nicht. Dafür handelt es sich bei dieser Software um Angebote an Profis. Große Software Häuser haben nämlich in erster Linie das Segment Mittelstand im Auge und richten ihre Lösungen an den Bedürfnissen dieser Zielgruppe aus. Das Besondere ist, dass sowohl SAP als auch Microsoft keine ausdrücklichen Warenwirtschaftssysteme anbieten. Sie liefern ihre WaWi-Funktionen als Bestandteil von umfassenden ERP-Lösungen an. So spielt der Bereich Warenwirtschaft bei der SAP-Lösung für den Mittelstand Business One eine große Rolle. Mit dieser Software können unter anderem Artikelstammdaten verwaltet sowie der Warenein- und Warenausgang erfasst werden. Das System erstellt Inventur- sowie Preisleisten und bereitet Versand bzw. Lieferungen vor. Die Funktionen sind in ein ausgedehntes ERP-Leistungsspektrum eingebunden. Außerdem können die User von überall auf ihre eigenen Daten zugreifen. Möglich macht das eine mobile Anwendung. Für Business One bietet SAP darüber hinaus zahllose Funktions-Add-ons und branchenspezifische Lösungen an.
Die Microsoft-Lösung für das Thema Warenwirtschaft heißt Dynamics NAV. Die Software eignet sich nicht nur für Kleinbetriebe und den Mittelstand. Sie wird auch von vielen größeren Versandhändlern genutzt. Damit sparen sich diese Unternehmen die Mühe, eine eigene Infrastruktur aufzubauen und zu entwickeln. Der Leistungsumfang der Lösung Microsoft Dynamics NAV ist sehr breit, er umfasst unter anderem Business Intelligence sowie Finanz- und Personalverwaltung. Möglich ist außerdem auch das Projektmanagement. Die ERP-Suite hat Microsoft für eine ganze Reihe verschiedener Branchen angepasst. Dazu gehören die Bereiche Fachhandel und Vertrieb. WaWi-Funktionen wird hier eine sehr große Bedeutung zugestanden. Unter anderem lassen sich Lagerbestände und Kundenkonten verwalten sowie Preise kalkulieren. Darüber hinaus gibt es Planungs- und Prognosefunktionen. Diese sollen den Unternehmen, wie etwa dem Buchhandel, helfen, Neubestellungsmengen an das Verhalten der Kunden anzupassen.