Ein Buchhalter hat in einem Unternehmen die Aufgabe, sämtliche Geschäftsvorfälle genau zu dokumentieren. Geschäftsvorfälle sind dabei all jene Vorgänge, die auf die Zusammensetzung des Unternehmens einen Einfluss haben. In zweierlei Hinsicht ist das Führen von Büchern wichtig. Sie liefern auf der einen Seite als Bestandteil des Rechnungswesen genau die Basis, die für die Arbeit des Controlling und für alle Entscheidungen der Geschäftsführung, die auf dem Vermögen des Unternehmens fußen, von Bedeutung sind. Auf der anderen Seite ist es der Auftrag an die Buchführung, am Ende einer genau definierten Zeitspanne, in der Regel ist das ein Jahr, korrekte Kontenabschlüsse zu liefern. Diese gesetzlich festgelegte Verpflichtung unterliegt externer Kontrolle. Die Aufgaben eines Buchhalters im Unternehmen sind dabei ausgesprochen vielschichtig. Unter anderem übernimmt er die Buchung der Erträge und der Aufwendungen. Er bearbeitet aber auch die Lohn- und Gehaltsabrechnung oder ist mit Steuersachverhalten befasst.
Was Buchführung leisten muss
Um Geschäftsvorfälle in Unternehmen aufzuzeichnen, gibt es in Deutschland zwei anerkannte Verfahren. Kleinunternehmer oder Freiberufler können hierfür auf der einen Seite die einfache Buchführung auswählen. Sie ist auch als Einnahmen-Überschussrechnung (EÜR) benannt. Unternehmen mit Pflicht zum Führen von Büchern dagegen müssen auf der anderen Seite die doppelte Buchführung wählen. In der Regel wird diese doppelte Buchführung in dem Augenblick angewendet, in dem ein Gewerbetreibender die Abgrenzung für eine EÜR übertritt oder er kein Freiberufler ist. Im Unternehmen muss die Buchhaltung so ausgeführt werden, dass sie mit den Grundsätzen einer ordnungsgemäßen Buchführung vereinbar ist.
Zu einer der wichtigsten Aufgaben der Buchführung zählt der Jahresabschluss nach Steuergesetz und Handelsgesetz. Die beiden Abschlüsse sind die Basis für die Ermittlung verschiedener Steuerarten, wie die Körperschaftssteuer, die Gewerbesteuer oder Einkommensteuer. Der Jahresabschluss ist zusätzlich eine der ausschlaggebenden Informationsquellen für die die Anteilseigner, die Banken oder die interessierte Öffentlichkeit. Die Organisation der Buchhaltung kann sich in mittleren oder in großen Firmen auch auf verschiedene Abteilungen aufteilen. Deshalb gibt es in Unernehmen neben der Finanzbuchhaltung auch die Lohnbuchhaltung, die Kunden- oder Lieferantenverwaltung, das Mahnwesen und die Rechnungsstellung oder die Anlagenverwaltung. Die Bereiche können selbstverständlich auch miteinander synchronisiert optimal miteinander synchronisiert und die Arbeitsabläufe automatisiert werden. Dafür gibt es moderne Buchhaltungssoftware.
Außerdem gibt es bei der Buchführung in einem Unternehmen drei Arten von Büchern. Dabei enthält das Hauptbuch die verschiedenen Sachkonten. Ihr Abschluss ergeben die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Ein weiteres Buch ist das so genannte Grundbuch, das auch Journal genannt wird. Es erfasst die Belege in ihrer chronologischen Reihenfolge. Nebenbücher sind die letzte Art der Bücher. In diesen Büchern werden unter anderem die Warenbewegungen niedergelegt. Auch offene Positionen von Kreditoren und von Debitoren tauchen in den Nebenbüchern auf.
Verschiedene Aufgabengebiete für Buchhalter
Die Berufsbezeichnung Buchhalter ist in Deutschland nicht geschützt. Voraussetzung für ein Anstellung in den unterschiedlichsten Bereichen ist eine kaufmännische Berufsausbildung und spezialisierte Weiterbildungen. Dabei gibt es in Unternehmen ganz unterschiedliche Gebiete und Einsatzorte, in denen er tätig werden kann. Grundsätzlich unterschieden wird zwischen Kreditorenbuchhaltung und Debitorenbuchhaltung. Einzig und allein für die Buchung von Eingangsrechnungen, also Rechnungen von Lieferanten, sind die Kreditorenbuchhalter zuständig. Nur für das Buchen der Ausgangsrechnungen dagegen arbeiten die Debitorenbuchhalter. Zu den Ausgangsrechnungen zählen die Rechnungen, die ein Unternehmen für seine Dienstleistungen, Produkte und Lieferungen ausstellt.
Ein Lohnbuchhalter arbeitet in erster Linie in der Lohnbuchhaltung eines Betriebes. Er kümmert sich um die Abrechnung der Löhne und die Gehaltsauszahlung. Außerdem fallen die fristgemäßen Zahlungen sämtlicher Sozialabgaben und der Steuern in sein Aufgabengebiet. Ein Lohnbuchhalter muss auch prüfen, ob die Bestimmungen des Arbeitsrechts und des Tarifrechts eingehalten werden. Dabei ist auch die Bezeichnung Lohnbuchhalter als Berufsbezeichnung nicht geschützt. Damit kann sie für jeden Mitarbeiter, der in der Lohnbuchhaltung angestellt ist, angewendet werden. Aus- und Weiterbildungen für dieses Einsatzgebiet haben alle Anforderungen rund um die Lohnbuchhaltung zum Schwerpunkt.
Finanzbuchhalter sind in der Finanzbuchhaltung von Firmen tätig. Ihr spezielles Arbeitsgebiet ist die Kreditoren- und die Debitorenbuchhaltung. Darüber hinaus fällt die Kontrolle des Mahnwesens in ihr Aufgabenfeld, genau wie die Verbuchung von Reisekosten. Außerdem erarbeiten sie die operativen Jahres- und Monatsabschlüsse. Auch Finanzbuchhalter ist keine geschützte Bezeichnung. In der Regel spezialisieren sich ausgebildete Buchhalter durch eine entsprechende Weiterbildung für diesen Bereich. Die vollständige Leitung, Organisation und die Kontrolle des Rechnungswesens in einem Unternehmen verantwortet ein Bilanzbuchhalter. Auch er ist an der Erarbeitung des Jahresabschlusses beteiligt. Außerdem kümmert er sich um die Bewertung von Grenzfällen bei der Bilanz. Dafür wertet der Bilanzbuchhalter das Zahlenmaterial aus, das ihm das des Rechnungswesen zur Verfügung stellt. Auf dieser Basis entwickelt er Berichte für die Leitung des Unternehmens, die er gleichzeitig mit Beratung und Empfehlungen unterstützt.